Reisebericht Teneriffa: 10 Tage auf der Sonneninsel

Reisebericht Teneriffa: 10 Tage auf der Sonneninsel

Ein Reisebericht von unserer Leserin Gunda

Ende November braucht man vom deutschen Wetter nicht mehr viel erwarten, warum das eine gute Zeit ist, die Kanarischen Inseln zu besuchen, wird gleich etwas klarer. Sicher, es hat auch mit den schwankenden Preisen zu tun, denn zu den Ferienzeiten um Weihnachten und Silvester herum steigt die Nachfrage deutlich an.

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Gebucht haben wir die Reise zu den „Glücklichen Inseln“, so wird die klimatisch gesegnete Inselgruppe genannt, bereits Anfang Oktober bei Holidaycheck, und das konkrete Ziel war dieses Mal Teneriffa. Die Kosten beliefen sich (2015) für 10 Tage und zwei Personen auf 911 Euro, das fanden wir nicht zu teuer. Da wir es zu langweilig finden, den ganzen lieben langen Tag nur am Strand herumzuliegen, mieteten wir sogleich in Deutschland über das Portal Billiger Mietwagen für die gesamte Zeit einen Kleinwagen mit. Dieser war für 181 Euro zu haben.

Die Anreise

Nach fünfstündigem, angenehmen Flug mit Start am beschaulichen Flughafen von Hannover landeten wir am Freitag, den 20. November 2015 auf dem „Flughafen Teneriffa Süd“, wo die meisten Flüge aus Deutschland ankommen bzw. auch wieder abgehen. Ein Office unseres Autovermieters „Orlando“ sollte (theoretisch) am Flughafen zu finden sein. Mit zwei Koffern, zwei Taschen, einer großen Plastiktüte und der wichtigen Handtasche irrten wir also durch die endlosen Hallen des Flughafens und dann über die vielen Hektar verkehrsreiche Parkplatzflächen, bis wir endlich weiteren völlig verwirrten Touristen aus Russland begegneten, die dort seit Stunden mit dem gleichen Problem unterwegs waren.

Hin und wieder konnte man sogar eine Person unter jener Mobilfunknummer erreichen, die in unseren Reiseunterlagen eingetragen war. Allein der spanische Dialekt war so dominant, dass das Bemühen um Auskunft auf Englisch wenig fruchtete. Schließlich kam dann doch noch der Kleinbus von Orlando und holte uns alle am Taxistand des Flughafens ab. Wir waren zugleich sauer und erleichtert. Das Büro der Autovermietung Orlando befand sich in dem kleinen Ort Las Chafiras gut 5 km vom Flughafen entfernt. Nach langem Wursteln mit vielen Papieren erhielten wir endlich einen Polo, dessen kleiner Motor zuweilen schon etwas müde war. Inzwischen selbst müde bis zur Erschöpfung suchten wir im Dunkel der Nacht unser „Andrea’s“ Hotel in Los Cristianos, das ebenfalls im Süden der Insel gelegen, eigentlich nur ca. 12 km vom Flughafen entfernt ist.

Übernachtung im Andrea’s Hotel

Andrea's HotelDas kleine Stadthotel liegt relativ zentral im Ort Los Cristianos, d. h., es ist ein gewisser Spaziergang bis zum Strand. Es hat keine eigenen Parkplätze, das ist zuweilen etwas bitter. Im Untergeschoss wird eine größere Pizzeria betrieben. Unser Zimmer in der ersten Etage war klein und spartanisch eingerichtet. Das kleine Fenster ging auf einen extrem engen sogenannten Lichthof, der aber seinem Namen keine Ehre machte. Stattdessen ging der „Hof“ ständig schwanger mit dem Abzug aus der Pizzeria. Der einzige Lichtblick war ein Standventilator, ohne den es nicht auszuhalten gewesen wäre. Jedes in dieser Besenkammer untergebrachte Zimmermädchen hätte gute Karten beim Arbeitsgericht. Das Frühstück war von einer Beschaffenheit, die uns in unserer bewusst gewählten Selbstversorgung, die wir dann auch weitgehend darauf ausdehnten, nur bestätigte.

Los Cristianos auf Teneriffa – ein Reisebericht wert!

Loschristianos - Reisebericht Teneriffa

Der Ort ist weder klein noch besonders interessant. Das gesamte (wirtschaftliche) Treiben dort reduziert sich offensichtlich auf die Befriedigung der kulinarischen Gelüste der vielen Touristen. Ein Schwerpunkt ist der relativ hellsandige Stadtstrand „Playa de los Cristianos“ und die Strandpromenade. In der Nähe des kleinen Hafens mit Fähranleger lässt die Wasserqualität zu wünschen übrig. Zum Schwimmen geht man lieber 200 m weiter zum etwas westlicher gelegenen „Playa de las Vistas“. Und das war eine positive Überraschung: Der Atlantik war hier mit geschätzten 22 Grad noch gut zum täglichen Schwimmen geeignet. Das ist ein echter Vorteil im November, denn die Abkühlung des Ozeans erfolgt nur langsam und phasenverschoben, er hat zu dieser Zeit immer noch sommerliche Restwärme. Im Januar und Februar (bei ungefähr gleichem Sonnenstand) kostet es deutlich mehr Überwindung, richtig schwimmen zu gehen.

 

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Malizia – ein schönes Musical

Malizia MusicalSchon bei der Ankunft am Flughafen prangen einem die unzähligen Werbeplakate entgegen. Da wir so einen rudimentären Sinn für Musik und Kultur haben, besorgten wir uns Eintrittskarten gleich für den nächsten Abend. Der Austragungsort befindet sich in der unübersichtlichen Touristenhochburg „Playa de las Americas“ in dem modernen und dennoch beeindruckenden pyramidenartigen Mehrzweck-Auditorium „Piramide de Arona“. Das Motiv und die Handlung des Musicals sind angelehnt an die Oper „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi. Das war eine großartige und vielseitige Leistung der Künstler, wirklich sehr sehens- und hörenswert, es lohnt sich.

Kleine kulinarische Führung

Egal ob man die Strandpromenade oder weiter oben die Straßen der Stadt entlang wandelt, alle Strecke ist voll beladen mit verschiedenen Restaurants, Bars und Co. Ein kleines Fischrestaurant direkt unten an der Promenade gegenüber des Hafens gehörte zu unseren Favoriten. Von außen betrachtet nichts Besonderes, paar einfache Tische mit billigen Tischdecken, und das Personal ist etwas mürrisch genervt. Dennoch bemüht man sich, wie das so üblich ist auf der Insel, die Touristen zum Verzehr zu motivieren. Lässt man sich mal darauf ein, dann erkennt man, dass der Fisch dort wirklich frisch und von guter Qualität ist, und aus Sicht des deutschen Verbrauchers ist er auch recht günstig. Man sucht sich also sein frisches Stück Fisch aus, das kommt direkt auf den Grill, und es schmeckt und ist gut bekömmlich. Die Adresse: Avenida General Franco, 38850 Los Cristianos.

Das zweite Restaurant, das es uns angetan hat, war ein Lokal mit dem vielversprechenden Namen „Me gusta“ (was übersetzt ungefähr „schmeckt mir“ oder „gefällt mir“ bedeutet), es befindet sich direkt an einer Promenade, die zum Strand führt. Dort serviert man offensichtlich sehr gern die beliebte Spezialität „Chateaubriand“. Das ist ein großes Stück zartes Rindfleisch (in Folie im Ofen gebacken) für zwei Personen, das man mit einem Set von 3 interessanten Soßen und verschiedenen Beilagen bestellt. Wer sein Fleisch lieber richtig durchgebraten mag, sollte das unbedingt vorher klarmachen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis darf man als günstig bezeichnen. Der südchinesische Kellner dort war jedenfalls wirklich eine ganz goldige Persönlichkeit. Die Adresse: C/Juan Reveron Sierra No. 4, Los Cristianos.

Interessante Ausflugsziele

Wie oben erwähnt stand uns ein Auto zur Verfügung, die meisten Ziele kann man auf Teneriffa aber auch bequem mit einem Bus erreichen.

Santa Cruz de Teneriffa

Die Hauptstadt der Insel liegt im Nordosten, ganz ähnlich, wie es auch bei Las Palmas auf der Nachbarinsel Gran Canaria der Fall ist. So bilden sich auch die klimatischen Verhältnisse 1:1 ab. Der ständige Nordostpassat hat feuchte Luft und Wolken im Gepäck, die vor dem Inselgebirge aufsteigen müssen, abkühlen und dann Steigungsregen abladen. Daher ist das Wetter dort nicht immer so prall, was den Gesamteindruck der Stadt durchaus schmälern kann. Vergleichend hat uns Las Palmas auf Gran Canaria mehr gefallen.

Costa Adeje

Costadeje - Reisebericht Teneriffa

Hier konzentrieren sich die riesigen teuren Hotelressorts, beeindruckend elegant und teuer. Die Promenade ist einladend schön, und man kann ewig am Strand verweilen. Es gibt viele interessante Wassersportangebote.

Acantilados de los Gigantes

Los Gigantes cliffs Teneriffa Kanaren

Im Westen der Insel, ungefähr 25 km nordwestlich von Los Cristianos türmt sich eine grandiose, 400 bis 600 m hohe Steilküste auf, die „Felsstürze der Riesen“. Im nahe gelegenen Puerto de Santiago gibt es eine kleine, felsige Badebucht mit einem unscheinbaren Restaurant, das man in Deutschland eher als Imbiss bezeichnen würde, es heißt „Kiosco Da Yago“, und wird auch von einheimischen Gästen gut besucht, weil die Speisen einfach, gut gemacht und absolut frisch sind. Das gilt auch für die ganz ausgezeichneten (Mochito) Cocktails.

Cueva del Viento

Die professionelle Führung durch die Höhlengänge im Norden der Insel sollte man am Besten im Voraus im Internet buchen. Es handelt sich hierbei um die größten europäischen Vulkanröhren, ein seltenes Phänomen. Die relativ flüssige Lava erkaltet an ihrer Oberfläche, bleibt aber darunter noch ca. 1000 Grad heiß und fließt weiter ab. Am Ende des Prozesses entstehen lange unterirdische Röhren in mehreren Stockwerken entsprechend der Historie der Ausbrüche. Gleich gegenüber des Höhlenbüros gibt es die kleine, rustikale, unscheinbare „Taberna Cueva del Viento“ mit günstigen und guten lokalen Spezialitäten.

Loro Parque

Ebenfalls im Norden der Insel gibt es in dem größeren Ort Puerto de la Cruz den inzwischen berühmten Loro Parque. Das ist schon fast ein touristisches Monstrum mit vielen verschiedenen Tiershows. Der Park ist auch bekannt wegen seiner Orcadressuren, die uns nicht überzeugt haben. Wer Menschenmassen und „Geldauswaschanlagen“ nicht besonders mag, sollte vielleicht lieber nicht dort hingehen. Dieser Park hat aber auch sehr schöne Seiten und erstaunlicherweise kann man dort sogar auch für günstiges Geld sehr gut Mittagessen.

Fazit

Teneriffa ist auf jeden Fall eine Reise wert, gerade im Winter. Mit gut 50 km Durchmesser ist die Insel groß genug, dass es so viel Schönes zu entdecken gibt, dass man ganz sicher wiederkommen möchte.

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