4 exzellente Reiseziele, wenn du auf viel Abwechslung stehst

4 exzellente Reiseziele, wenn du auf viel Abwechslung stehst

Stell dir vor, du buchst einen Trip auf die Malediven. Ein fraglos wunderschönes Reiseziel. Aber was, wenn du nach einigen Tagen von der Pracht der dortigen Traumstrände ein wenig Abwechslung suchen würdest? Dann hättest du ein kleines Problem – denn so schön der tropische Inselstaat auch ist, er hat nun einmal weder aufregende Gebirgszüge noch unergründliche, einsame Wälder zu bieten. Ähnliches gälte, wenn es dich nach Abu Dhabi zöge; da musst du einfach Fan von Strand und Wüstenflair sein. Und wenn du nach Singapur reistest, müsstest du, um echte Abgeschiedenheit vom quirlig-urbanen Treiben zu erleben, zumindest die Grenze nach Malaysia überqueren – auch wenn das in der Praxis formlos ohne Visum möglich ist.

Viele Reiseziele auf dem ganzen Erdball sind so: Sie sind zwar wunderschön und perfekt für einen Urlaub geeignet, sind aber gleichzeitig in landschaftlicher Hinsicht ein wenig monothematisch. Natürlich, du könntest als Alternative in die USA fliegen. Da findest zu zwischen tropischem Strand, glutheißer Wüste und sturmumtostem, schneebedecktem Hochgebirge praktisch jede Landschaftsform, die unsere Erde zu bieten hat. Ähnliches gilt für Australien, Brasilien und noch einige andere große Länder. Aber die haben alle einen Nachteil: Du könntest ihre ganze landschaftliche Vielfalt wegen der riesigen Ausdehnung nur schwerlich im Rahmen eines normalen Urlaubes von zwei, drei Wochen abdecken.

 

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Allerdings gibt es da auch noch Länder, die ebenfalls mit einer atemberaubenden Vielfalt an landschaftlicher Abwechslung aufwarten können, aber ein gutes Stück kleiner sind. Sie kannst du auch in einem normallangen Urlaub spielend genießen und so fast schon mehrere Urlaube in einem erleben. Vier davon findest du in diesem Portrait.

Welche besonders abwechslungsreichen Reiseländer jenseits der großen Flächenstaaten gibt es denn noch?

1. Japan

Japan kann noch viel mehr vorweisen als bloß gigantische Metropolen und Kirschblüte. Tatsächlich hat das land viele unheimlich malerische Landschaften und auch sehr einsame Ecken. (Stock.adobe.com © coward_lion)

 

Viele Menschen aus dem Westen begehen den Fehler und sehen Japan nur als sehr dicht besiedelten Inselstaat an, in dem es demensprechend vor allem Mega-Metropolen wie Tokio oder Osaka gibt. Das ist deshalb ein Fehler, weil diese Sichtweise einige zentrale Tatsachen außeracht lässt:

  • Japan besteht aus nicht weniger als 6852 Inseln. Selbst, wenn du dich nur auf die Hauptinseln fokussierst, sind es vier.
  • Diese Hauptinseln, also von Hokkaidō im Norden über Honshū und Shikoku bis Kyūshū im Süden, erstrecken sich in grober Nord-Süd-Richtung über eine Distanz von gut und gerne 2000 Kilometern; alle Inseln zusammen sind es sogar über 3000. Und diese überspannen nicht weniger als 25 Breitengrade (45. bis 20.)
  • Vor allem, wenn du die noch weiter südlich liegende Insel Okinawa (Japans „inoffizielle“ fünfte Hauptinsel) hinzurechnest, findest du hier eine unheimliche landschaftliche Diversität zwischen Tropenstrand und eisigem Hochgebirge – Japan war auf Hokkaidō immerhin schon Austragungsort der olympischen Winterspiele und in Tokio der Sommerspiele und wird es dort trotz Verschiebung ein weiteres Mal sein.Tatsächlich triffst du hier nicht weniger landschaftliche Vielfalt als in den USA. Ja, Japan hat sogar eine eigene Wüste – auch wenn sie sehr klein und eigentlich nur eine ausgedehnte Dünenlandschaft ist.

 

2. Costa Rica

Buchstäblich „Jenseits von Afrika“. In Costa Rica finden sich einige Landschaften, die man so wohl eher auf der anderen Seite des Atlantiks vermuten würde. Ein wunderbar vielfältiges Reiseland. (Stock.adobe.com © David)

 

Auch der kleine Staat etwas nördlich der engsten Stelle Mittelamerikas gehört zu jenen Reisezielen, die von vielen ebenso fälschlicherweise monothematisch angesehen werden wie Japan. Zugegeben, dazu trägt auch schon ein bisschen der Name Costa Rica bei: „Reiche Küste“ sorgt eben leicht für Assoziationen mit Strand und Palmen.

Doch abermals ist das viel zu kurz gedacht. Denn obwohl Costa Rica es gerade einmal auf gut 51.000 Quadratkilometer Fläche bringt (zum Vergleich: Bayern hat rund 70.000), handelt es sich dabei um eines der vielfältigsten Länder des Planeten! Keine Übertreibung, zwischen den beiden prachtvollen tropischen Küsten an Pazifik und Karibik bietet das Land dir auf so wenig Fläche trotzdem unergründliche Urwälder, nebelverhangene Täler, schroffe Berge und sogar eine Savannenlandschaft fast wie in Afrika.

Und unter anderem mit San José, der Hauptstadt, findest du hier sogar ein atemberaubendes Ziel für eine Städtereise. In Form einer Rundreise schaffst du es auf diese Weise wirklich spielend, das alles binnen weniger Tage zu erleben. Plus: im Jahresmittel herrschen dort immer angenehme Temperaturen um die Marke von 20°C. Die ganz dicken Wintersachen kannst du also immer zuhause lassen.
Bei einem anderen Reiseziel gilt das allerdings so nicht uneingeschränkt:

 

3. Island

Ist Irland die einzige „Grüne Insel“? Mitnichten, auch Island hat malerisch grüne Ecken – dazu Wälder, Vulkane, Hoch- und Tiefebenen und eine ganze Reihe anderer Landschaften, die sich zudem in rascher Folge abwechseln. (Stock.adobe.com © ivan kmit)

 

Reiseziel Nummer drei, Landschaft Nummer drei, die von denjenigen, die noch nicht dort waren, oftmals fälschlich gesehen wird – sehr viele, die an Island denken, denken an eine monotone baumlose Landschaft, an raue Küsten, dauernde Kälte. Es ist eben eine Vulkaninsel im Nordatlantik und vielleicht hast du auch schon einmal davon gehört, dass einstmals die Apollo-Astronauten wegen der landschaftlichen Vergleichbarkeit hier die Mondspaziergänge übten. Solche Wissenseindrücke können ziemlich prägen – und Klischees verursachen.

Doch abermals greift diese Denkweise viel zu kurz. Es beginnt bereits mit der Baumlosigkeit:

  1. Eigentlich war Island vor der Erstbesiedlung zu nicht weniger als 40 Prozent von Wald bedeckt – nur brauchten die Siedler weitaus mehr Holz als im gleichen Zeitraum nachwachsen konnte. So verschwanden die dichten Urwälder nach und nach in Öfen, Hauswänden und Schiffsrümpfen.
  2. Tatsächlich gibt es in Island auch heute durchaus größere Waldflächen, die Insel ist zu immerhin zwei Prozent davon bedeckt. Etwa der Vaglaskógur, ein gut 300 Hektar großer Wald aus Birken und Fichten im nördlichen Teil der Insel. Außerdem gibt es schon seit längerer Zeit starke Bestrebungen, daraus noch viel mehr zu machen.Und auch jenseits davon ist die kleine Insel weit davon entfernt, einfach nur ein monotoner Vulkanbrocken zu sein. Tatsächlich könntest du quer über die Insel fahren und im Halbstundentakt eine andere Landschaft erleben – von Gebirgen über sattgrüne Auenwiesen bis zu ganz klassischem Strand ist wirklich alles vertreten.Zudem gilt das alles auch noch doppelt – durch seine nördliche Lage mit entsprechendem Winkel zur Sonne gibt es jede isländische Landschaft in zwei, teils dramatisch unterschiedlichen, Ausprägungen zwischen Sommer und Winter. Und je nach Lage kannst du auch im tiefsten Winter ohne dicke Jacke spazieren gehen, vor allem die südliche Inselhälfte hat sehr milde Winter.

 

4. Nepal

Am Mekong-Delta in Vietnam? Keineswegs! Am Naryiani in Nepal, knapp 3000 Kilometer weiter nordwestlich. Im Gegensatz zum Himalaya-Klischee ist nämlich auch Nepal landschaftlich sehr vielfältig. (Stock.adobe.com © Ingo Bartussek)

 

Du liest hier Nepal und schüttelst den Kopf? Das ist verständlich. Selbst in der Schule haben die meisten von uns das Land nur in einem einzigen Zusammenhang kennengelernt: Der Himalaya, das „Dach der Welt“, die dichteste Anhäufung von Hochgebirgsgipfeln auf dem ganzen Planeten. Nepal mittendrin und unter anderem Teilhaber an einer Hälfte des Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt (die andere Hälfte liegt auf chinesischem Gebiet).

 

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Das hat bei vielen einen abermals ziemlich einseitigen Eindruck geprägt – den von Nepal als einer reinen Hochgebirgsnation, deren hauptsächliche touristische Bedeutung für Bergsteiger besteht. Doch zum vierten Mal in diesem Text stimmt das nicht ganz. Dazu musst du wissen, dass das von Ost nach West zwar knapp 900 Kilometer, aber von Nord nach Süd höchstens 250 Kilometer messende Land sich in drei Zonen unterteilt. Sie verlaufen ziemlich parallel in gleicher Richtung wie die Ost-West-Ausdehnung:

  • Ganz im Süden findet sich das Terai. Hier liegt Nepals Anteil an der Tiefebene des Ganges. Ein überaus fruchtbares Fleckchen Erde mit nur wenigen Höhenunterschieden, dafür Feldern, Wäldern und einem wunderbar milden Klima, das in dieser Zone Asiens einzigartig ist.
  • Weiter nördlich folgt die Pahad-Region. Hier wird es schon gebirgiger. Diese Landschaft kannst du dir grob ein bisschen wie den bayerischen Wald, die gebirgig-bewaldeten Zonen Österreichs oder der Schweiz vorstellen; allerdings liegen Teile des Pahad auch jenseits der Baumgrenze.
  • Erst dann folgt der breitbekannteste Teil Nepals, das Himal, der hochgebirgige Anteil am Himalaya, wo sich praktisch nur noch schroffe Felsen und ewiges Eis finden.
    Doch nicht nur das ist das Faszinierende an Nepal: Du kannst das kleine Land auch im Rahmen eines normallangen Urlaubs ganz einfach erkunden. Nimm allerdings auch dann gutes Schuhwerk mit, wenn du die Achttausendergipfel nur per Fernglas von unten betrachten möchtest. Die große touristische Stärke Nepals liegt darin, perfekt fürs Trekking zu sein. Bloß auf Strand musst du verzichten – aber dafür kannst du im Terai problemlos in Flüssen baden.

 

Bildnachweis:

Titelbild: Stock.adobe.com © Cristina Conti

 

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