Reisebericht Barcelona: Die besten Tipps für die katalanische Metropole
Eine Woche verbrachte ich in der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Die Stadt am Mittelmeer hat 1,6 Millionen Einwohner, aus denen in den Sommermonaten noch einmal einige mehr werden. Der Tourismus floriert sehr. Dies kommt natürlich nicht von ungefähr. Die pulsierende Metropole hat so einiges zu bieten. Kommt mit mir auf eine kleine Reise und taucht in den Flair der Altstadt ab, genießt etliche Sonnenstunden am Strand, jubelt mit den Fans im Camp Nou oder bewundert die architektonischen Meisterwerke von Antoni Gaudí.
Ich und „mein Barcelona“
Für mich gehört Barcelona zu den schönsten Städten, die ich bisher gesehen habe, auch wenn es einige Dinge gibt, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Im Sommer (bedeutet noch bis weit in den September hinein) ist sie sehr voll. Dies nimmt ihr natürlich nichts an ihrer Schönheit und Einzigartigkeit, aber jedem Besucher sollte bewusst sein, dass er nicht der einzige Tourist vor Ort sein wird. Die Metropole ist bei Reisenden aus ganz Europa belebt. An jeder Ecke hört man Deutsch, Französisch, Russisch oder Schwedisch. Ebenso zieht es auch viele Spanier aus allen Ecken des Landes in die katalanische Hauptstadt.
Dieser Umstand belebt Barcelona natürlich sehr. Die Straße La Rambla erinnerte mich persönlich beinahe an die Khao San Road in Thailand. Es gibt jede Menge Möglichkeit sich die Zeit zu vertreiben, lecker zu essen oder Sangria zu trinken. Dennoch bringt diese Beliebtheit auch einige wenige Schattenseiten mit sich. Nicht alle Einheimischen sind von den Touristenströmen begeistert. So findet man an einigen Stellen Transparente mit Sprüchen auf Katalanisch oder Englisch, auf denen Touristen mitgeteilt wird, zu verschwinden.
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Ich persönlich habe mich allerdings nie unwillkommen oder unwohl gefühlt. Es ist wie immer eine Frage des Verhaltens auf welche Weise man in einem fremden Land wahr genommen wird. Es ist natürlich jedem selbst überlassen wie man reist. Ich bin allerdings nicht der Typ mit Socken in den Sadalen, Kamera um den Hals und einem roten von der Sonne verbrannten Körper. Ich meide die großen Touristenströme und versuche Städte und Länder so individuell zu erleben wie möglich. Ich bin definitiv kein Befürworter von großen Touristen-Bussen, welche touristische Routen abfahren, wenn man genauso gut die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann – und ich denke darum geht es den Katalanen. Genauso wie wir von ausländischen Touristen verlangen, sich in Deutschland zu verhalten wie es üblich ist, sollte man sich auch im Ausland anpassen. Denn nur so kann man die Einzigartigkeit dieser atemberaubenden Stadt wahren und sie nicht zu einem Massentourismus-Ziel verkommen lassen.
Die Anreise nach Barcelona
Wir sind zu zweit aus Bremen nach Girona geflogen. Die Stadt liegt etwa 90 Kilometer von Barcelona entfernt. Die Flüge haben uns bei Ryanair nur sage und schreibe 60 Euro pro Person für Hin- und Rückfug gekostet.
Direkt vom Flughafen starten Busse, mit denen ihr entweder ins Stadtzentrum von Girona oder direkt nach Barcelona fahren könnt. Für Hin- und Rückfahrt von Girona nach Barcelona bzw. andersherum zahlt ihr 25 Euro. Nach der Hinfahrt ist das Ticket 4 Wochen gültig. Der Bus endet am Estacio del Nord. Von dort sind es etwa 2 Kilometer bis in das historische Stadtzentrum, wo unsere Unterkunft lag.
Eine Metro-Verbindung ist vorhanden. Eine Einzelfahrt kostet 2,15€. Wir haben die meisten Wege allerdings zu Fuß zurückgelegt. Da wir ohnehin nur Handgepäck dabei hatten, war dies auch keinerlei Problem. So sieht man einfach mehr von der Stadt.
Unsere Unterkunft in Barcelona
Eigentlich hatten wir geplant eine Unterkunft über airbnb zu buchen, jedoch wurde unsere gewünschte Wohnung storniert. Alternativen waren leider sehr rar, sodass wir uns entschieden statt einer privaten Unterkunft nach Hotels Ausschau zu halten. Letztendlich sind wir beim Hostal Operamblas gelandet, welches wir über Booking.com buchten.
Die Unterkunft ist sehr einfach, aber war für unsere Zwecke ideal. Sie liegt direkt neben La Rambla im historischen Stadtviertel und somit mehr als zentral. Wir lebten mitten im pulsierenden Zentrum der Stadt. Ich kann das Hotel jedem mit gemäßigten Ansprüchen empfehlen. Bei gutem Wetter ist man ohnehin den ganzen Tag unterwegs und zum Schlafen reicht das Hotel völlig aus. Es war weder zu laut, noch zu warm in unserem Zimmer. Das einzige Manko: man hat keinen Kühlschrank vor Ort. Wir zahlten knapp 480 Euro zu zweit für 7 Übernachtungen im Doppelzimmer. Das Personal war sehr freundlich und vor Allem sehr entspannt. Der Check-Out dauerte ziemlich genau 3 Sekunden.
Aber nun genug zu meinen Rahmenbedingungen der Reise. Nun möchte ich euch etwas über die Stadt erzählen – und wie ich sie erlebt habe…
Der Hafen und die Strände in Barcelona
Fast alle größeren Straßen enden an der Hafen- bzw. Strandpromenade oder führen an ihr vorbei. Besonders den Hafen habe ich als einen sehr netten Ort wahr genommen. Der Ort ist sehr kontrastreich. Auf der einen Seite befinden sich jede Menge historische Gebäude an den Ufern, aber auf der anderen Seite vermitteln die neuen Stege und Brücken und ein großes Einkaufszentrum, sowie weitere Attraktionen einen beinahe futuristischen Eindruck.
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Das angenehme Klima und die untergehende Sonne tragen zur Stimmung bei. Beinahe jeden Abend verbrachten wir in der Nähe des Hafens und der Strände. Außerdem besitzt Barcelona einen der größten Kreuzfahrtschiff-Häfen Europas. So könnt ihr mit etwas Glück einen der Ozean-Riesen beim „Einparken“ beobachten. Tipp für Hobby-Fotografen: Gerade gegen Abend bieten die beleuchteten Gebäude und Schiffe im Hafen ein wunderschönes Motiv.
Auf fast 5 Kilometern Länge könnt ihr euch an den Standstränden einen geeigneten Platz aussuchen um zu entspannen. Die Strände sind sauber und dafür, dass man sich mitten in einer Großstadt befindet sehr ruhig. Dies habe ich in anderen Städten (wie beispielsweise Sydney) ganz anders erlebt. Es war wirklich sehr gut möglich sich zu entspannen. Die Infrastruktur der Strände ist sehr gut. Überall gibt es kostenlose Duschen und Toiletten, sowie Restaurants und Kioske.
So spricht nichts dagegen bei einem Besuch auch mal einen kompletten Strandtag einzulegen, um sich von den Spaziergängen durch die Stadt zu erholen. Auch wir verbrachten zwei ganze Tage am Strand. Sonnenschirme und Liegen sind gegen einen Preis von 6 Euro pro Schirm bzw. Liege zu mieten. Auch jetzt im September war die Sonne noch recht aggressiv, sodass wir auch davon Gebrauch machten.
Über den Dächern Barcelonas – Die Seilbahn ‚Transbordador Aeri del Port‘
Wenn ihr den Hafen erreicht, seht ihr wahrscheinlich schon auf den ersten Blick die riesigen Türme der Seilbahn, welche sich vom Hafen auf den Stadtberg Montjuïc‘ bewegt. Wir haben uns getraut und die Fahrt gemacht. Eine einzelne Fahrt kostet 11 Euro. Nicht gerade wenig, wie ich finde, aber das Geld war es trotzdem wert. Der Blick allein aus dem Turm auf die Stadt ist schon einmalig und nur vom Blick aus der Gondel selbst zu übertreffen. Ich muss zugeben, dass ich etwas weiche Knie hatte, aber die Fahrt trotzdem mehr als genossen habe. Wer unter Höhenangst leidet, sollte sich sehr gut überlegen, ob die Fahrt etwas für ihn ist. Die Wartezeit kann sich etwas ziehen. Wir warteten in etwa eine Stunde. Dies wird auch der Durchschnitt an einem sonnigen Tag sein. Wir erhielten einen Regenschirm, damit uns die Sonne nicht zu sehr auf den Kopf knallte.
Statt einer einzelnen Fahrt kann man auch eine Rundreise buchen. Die ist dann günstiger als zwei einzelne Fahrten. Wir entschlossen uns jedoch dazu, den Berg hinunter zu laufen. Dies ist in der Tat kein Problem. Innerhalb von 10-15 Minuten ist man wieder in der Stadt. Wem die Fahrt selbst zu abenteuerlich ist, kann natürlich auch direkt auf den Berg laufen und die Aussicht von dort genießen. An der Haltestelle am Montjuic‘ angekommen, gelangt man zu einem Park und einem sehr luxuriösen Hotel, welches direkt am Hang liegt. Es ist ebenfalls möglich mit einer Seilbahn weiter Richtung Gipfel zu fahren, wir entschlossen uns allerdings dazu es bei einer Fahrt zu belassen und stiegen den Berg auf einem kleinen Trampelpfad wieder hinab. Als Fazit kann ich nur sagen: Nicht ganz billig, aber der Blick war es definitiv wert!
La Barceloneta
Das authentische Viertel lag für uns auf dem Weg vom Hotel zum Strand. Es schließt direkt an diesen an. Die schmalen Gassen waren einst das Zuhause von Fischern und Fabrikarbeitern. Ein Spaziergang durch Barceloneta war für mich immer etwas Erholung von den vielen Touristen. Auch, wenn die meisten Gebäude mittlerweile renoviert sind, findet hier noch das einfache Leben statt. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen wirkt das kleine Viertel noch sehr authentisch und gemütlich. In den Gassen verstecken sich viele kleine Restaurants, in denen es sich lohnt den frischen Fisch in einer Paella zu probieren. Gerade hier sollte man sich nicht unbedingt als Tourist outen, um den Flair des Viertels zu bewahren.
La Rambla
Gemischte Gefühle. Diese zwei Wörter wurden in meinem Reiseführer genutzt, um den Eindruck der Rambla zu beschreiben. Auch ich kann dies nur unterschreiben. Die Rambla ist die Touristen-Straße Nr.1. Ganz egal ob man um 9 Uhr morgens oder 23 Uhr Abends an ihr entlang geht, es ist stets proppenvoll.
Wie bereits oben beschrieben erinnerte sie mich besonders am Abend an die Khao San Road in Bangkok. Ob einem dieser Flair gefällt, ist einem selbst überlassen und auch ich bin sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite steckt das Lebendige sehr an. Viele Menschen aus allen möglichen Nationen finden sich zusammen, essen, trinken und gehen Shoppen. Auf der anderen Seiten führt gerade dieser Teil der Stadt vor Augen, was der Massen-Tourismus aus einem Viertel machen kann.
An der Straße befinden sich jede Menge schöne und einzigartige Gebäude, die nun allerdings von McDonald’s, Burger King und den unzähligen Souvenir-Shops in Beschlag genommen wurden. Aus meiner Sicht ist es leider zu viel des Guten. Back to the roots, wäre für mich hier angebracht. Obwohl ich so über die Rambla denke, wohnte ich direkt neben ihr, ging an ihr essen und sogar einkaufen. In gewisser Weise zieht es einen also doch in den Trubel dieses geschäftigen Lebens. Wie gesagt: gemischte Gefühle. Ein Besuch ist Pflicht, aber danach bleibt jedem selbst überlassen, was er draus macht.
Im Internet wird häufig vor Taschendieben gewarnt. Die Umgebung ist natürlich perfekt: viele Menschen, viele Touristen mit teuren Gegenständen und viel Bargeld. Ich persönlich habe keine negativen Erfahrungen gemacht. Man sollte wahrscheinlich nicht unbedingt die Kamera auf dem Tisch oder die Tasche offensichtlich neben dem Tisch stehen lassen. Mit ein wenig vernünftigen Menschenverstand lässt sich dieses Risiko also meiner Meinung nach auf ein Risiko minimieren. Darüber hinaus kam mir die Präsenz der Polizei sehr ausgeprägt vor, sodass man sich auch am späten Abend nicht unsicherer fühlte.
Neben den genannten großen Fast Food-Ketten gibt es allerdings auch einige Juwele unter der Restaurants. So aßen wir im Restaurant Maccabi, die wohl beste Paella unserer Reise in Barcelona. Generell behaupten allerdings die Katalenen, dass es ein Ding der Unmöglichkeit sei an der Rambla gut zu essen.
Außerdem an der Rambla findet ihr die Oper der Stadt und den bekannten Markt „La Boqueria“. Die Straße führt im Nordwesten der Stadt direkt auf den Placa de Catalunya, der ebenfalls einen Besuch wert ist. Hier fand während unseres Besuchs unter anderem eine Demonstration für ein eigenständiges Katalonien statt. Im Südosten führt die Straße direkt auf den Hafen zu. Dort erwartet einen noch die Kolumbussäule, von der man einen netten Blick auf die Rambla und das gothische Viertel hat (erstes Bild unten).
Mercat La Boqueria
Direkt an der Rambla befindet sich der berühme Markt La Boqueria. Hier bekommt man so ziemlich alles, was man sich Frisches in einer Stadt in Südeuropa vorstellen kann. Ob Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch oder auch Süßigkeiten. Fündig wird man hier in jedem Fall.
Wir besuchten ihn meist, wenn wir Lust auf Obst und Vitamine hatten. Einen Smoothie oder einen schon geschnittenen Obstsalat gibt es bereits ab 1 oder 2 Euro. Dies ist meist billiger als in den umliegenden Supermärkten. Aber auch hier gilt: der Markt ist sehr touristisch und ziemlich überlaufen. Wer es etwas ruhiger haben möchte, sollte den Markt bereits am frühen Morgen aufsuchen. Wir waren insgesamt nur wenige Minuten in dem Gebäude. Dies reicht auch völlig aus, da die Stände alle recht ähnlich sind. Für uns war es kein wirkliches Highlight, aber ein Besuch ist gerade, wenn man auf frisches Obst steht, dennoch praktisch.
Sagrada Familia
Die Sagrada Familia ist das wohl bekannteste Bauwerk der Stadt. Die Kirche des berühmten Architekten Antoni Gaudí ist mehr als beeindruckend. Beinahe aus jeder erhöhten Stelle in der Stadt lässt sich ein Blick auf den Koloss erhaschen. Bereits von außen ist das Meisterwerk mehr als beeindruckend. Das Zusammenspiel von Formen, Licht und Farben machen das Innere aber zum wahren architektonischen Highlight. Die Atmosphäre und Akkustik ist phantastisch. Ein Ort an dem man gerne einige Stunden verbringen würde.
Allerdings gilt auch hier: Die Sagrada Familia ist Touristenziel Nr. 1. Es ist so gut wie unmöglich einen Tag zu erwischen, an dem sich nur wenige Touristen vor der Kirche tummeln. Dies nimmt dem ganzen Gefühl leider einmal mehr die Einzigartigkeit. Wer plant sie zu besuchen, sollte definitiv Tickets im Internet vorbestellen. Dies spart Wartezeiten von bis zu 3 Stunden. Tickets findet ihr hier. Man kann wählen, ob man einen Guide, einen Audio-Guide dabei haben möchte oder die Türme besteigen möchte. Ein einfacher Besuch ohne Guide und Türme kostet allerdings auch schon den stolzen Preis von fast 15 Euro pro Person. Daher entschieden wir uns die Kirche ohne Guide zu besuchen. Die Türme ließen wir ebenfalls weg, da es in Barcelona überall wunderbare Plätze mit einem tollen Ausblick auf die Stadt gibt.
Im Inneren gibt es einige Infotafeln und Videos, die für mich mehr als ausreichend waren, um die grundlegenden Gedanken des Architekten zu verstehen. Der Bau ist übrigens noch immer nicht abgeschlossen. Kräne arbeiten an dem Bau der Türme. Für mich ist es ein Muss, die Sagrada Familia einmal von Innen zu erleben, aber sie ist für mich definitiv kein Ort wo ich 4 oder 5 Stunden verbringen möchte. Für Architektur-Fans mag dies unverständlich sein, aber ich denke der Otto-Normal-Besucher ist mit einer Stunde mehr als bedient.
Park Güell
Für den Park Güell gilt so ziemlich dasselbe wie für die Sagrada Familia, die ich weiter oben beschrieben habe. Der Park ist wunderschön, allerdings total überlaufen. Man erreicht den Park am Besten über die Metro-Station Vallcarca. Bereits nach wenigen Metern erreicht man die im Freien erbauten Rolltreppen, die durch die Gassen hinauf zum Park führen. Allein hieran sieht man natürlich, dass der Park mittlerweile als reine touristische Attraktion gilt.
Ein wirklich skurriles Bild: Rolltreppen mitten in Barcelona im Freien! Aufgrund der Temperaturen muss ich allerdings auch zugeben, dass ich über diese sehr dankbar war. Ein Marsch den Hügel hinauf ohne diese Hilfe wäre mit Sicherheit sehr anstrengend gewesen. Auch beim Park Güell lohnt sich ein Erwerb des Tickets im Internet. Die Wartezeiten sind nicht ganz so lang wie der bei der Sagrada Familia, aber online lässt sich zumindest 1 Euro gegenüber dem Kassenpreis sparen.
Das Ticket erhält man als PDF auf das Smartphone. So zahlten wir die 7 Euro. Der Park ist sehr weitläufig. Es gibt einige Pfade und Wege, die euch auf den höchsten Punkt des Berges führen. Es gibt jede Menge Aussichtspunkte, die einen atemberaubenden Blick auf die Stadt bieten. Die eigentlichen Highlights sind natürlich die Bauwerke Gaudis und die Bank des Künstlers Josep Maria Jujol. Die bunten Farben und besonders die Pförtnerhäuschen haben es mir angetan. Auf dem Rückweg entschieden wir uns die knapp 5 Kilometer bis in die Altstadt zu Fuß zu laufen. Auch wenn die Füße zum Ende hin sehr schmerzten, war dies eine klasse Idee. Zu Fuß sieht man immer noch am meisten von der Stadt und vor Allem auch Plätze, die man ansonsten nie aufgesucht hätte.
Camp Nou
Für mich als Fußballfan war es natürlich unausweichlich einmal das größte Fußballstadion Europas zu besuchen. Da traf es sich um so besser, dass in der Zeit sogar ein Heimspiel gegen Athletic Bilbao statt fand. Samstag Nachmittag, 16 Uhr war der Startschuss im Camp Nou.
Ich hatte bereits aus Deutschland versucht Karten zu buchen, jedoch fand ich keine zusammenhängenden Tickets mehr. Da wir natürlich zusammen sitzen wollten, war dies keine Alternative. In Foren fand ich heraus, dass es auch möglich ist die Tickets noch knapp vor dem Spiel direkt in Barcelona zu kaufen. Durch die Rückläufer der Dauerkarten findet man meist jede Menge frei Tickets. Günstig ist es natürlich trotzdem nicht. Da wir nun auch nicht ganz oben sitzen wollten, wo man gefühlt ein Fernglas benötigt, mussten wir recht tief in die Tasche greifen und einen stolzen Preis von 83 Euro pro Karte bezahlen.
Karten bekommt man in so ziemlich allen Touristeninformationen. Wir fuhren mit der Metro, da es zu Fuß dann doch etwas zu weit ist. Von außen wirkt das Stadion beinahe unscheinbar. Doch sobald die Tore durchquert sind und man seinen Block gefunden hat, erstrahlt das Innere in seiner vollen Pracht. Die Höhe und die Größe der Tribünen ist mehr als beeindruckend.
Wer deutsche Stadien gewohnt ist, wird sich hier wundern. Es beginnt mit der Nennung der Aufstellung. Es gibt kein Wechselspiel zwischen Stadionsprecher und Kommentator, so wie es in Deutschland üblich ist. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass der Fußball als Sport in Barcelona noch deutlich zentraler ist als in Deutschland. Im Camp Nou gibt es nicht viel drum herum. Keine Gewinnspiele, Halbzeitshows oder sonstiges.
Die Menschen sind einfach nur da um guten Fußball zu sehen. Dies spiegelt sich auch im Verhalten wieder. Die Stimmung ist locker und sensationell. Jedoch anders als in Deutschland. Nur wenige Schlachtrufe werden vom ganzen Stadion mitgesungen und die „harte Fanszene“ besteht aus deutlich weniger Leuten als in deutschen Stadien. Ich schätze, dass es in der Champions League oder wenn der Rivale aus Madrid zu Gast ist noch etwas anders ist. Aber an diesem Nachmittag vermittelte das Stadion einen Flair von Theater. Hier wird nicht gegrölt, sondern Fußball genossen und applaudiert wie eben im Theater. Versteht mich nicht falsch, die Stimmung ist noch immer mitreißend und sensationell, aber halt einfach anders als ich es gewohnt war.
Was ich auch noch nie mitbekommen hatte war die Fairness: sogar als die Spieler der gegnerischen Mannschaft den Rasen betraten applaudierte das gesamte Stadion. Bei diesem Spiel gab es nicht einmal wirklich einen Fanblock für die Gäste, was zur Folge hatte, dass Anhänger beider Mannschaften verteilt im Stadion saßen. Ich habe keine Konflikte mitbekommen. Dies kann auch daran liegen, dass kein Alkohol im Spiel ist. Im Stadion wird kein Bier ausgeschenkt und so sahen wir keine angetrunkenen Menschen.
Es ist eine andere Kultur, die für viele deutsche Fußballfans (schließe ich mich mit ein) erst einmal greifbar gemacht werden muss. Man muss sich einfühlen und dafür öffnen, dann verbringt man einen tollen Tag in diesem modernen Kolosseum. Für mich war es ein einmaliges Erlebnis, auch wenn wir lange auf das 1. Tor warten mussten. Der Brasilianer Neymar musste zuerst eingewechselt werden, bevor er mit einem Doppelpack in der 79. und 84. Minuten das Spiel entschied. Das Spiel endete 2:0 und der Tag für uns mit einem wunderbaren Erlebnis.
Einzigartiges Flair
Die oben vorgestellten Sehenswürdigkeiten sind wahrscheinlich die Highlights der Stadt und für die meisten Besucher die Gründe nach Barcelona zu fliegen. Was für mich die Stadt einzigartig und wunderschön macht, sind aber dennoch anderen Dinge, die für viele eher Kleinigkeiten sein mögen.
Ich möchte der Sagrada Familia oder dem Mercat de Bosquera nicht den Wert absprechen, aber durch den ausgeprägten Tourismus genieße ich anderen Dinge in der Stadt noch viel mehr. Dazu gehören die schmalen Gassen in der Altstadt, die wunderschönen Bauten, die sich in der gesamten Stadt verteilen oder auch die Balkone der Häuser.
Dies sollen nur wenige Beispiele sein. All diese Kleinigkeiten verleihen Barcelona ein einmaliges Flair, den man nur erleben kann, wenn man selbst durch die Straßen und Gassen der Stadt schlendert. Macht euch selbst auf Entdeckungstour und entdeckt eure Highlight in einer der schönsten und beeindruckendsten Städte der Erde. Denn dies ist Barcelona für mich.
Ein sehr schöner Reisebericht!
SUPER!!!!
Über Lob freut man sich doch immer 🙂
Cooler Artikel! Alle wichtigen Infos für den nächsten Trip. Wird gleich gebucht 🙂