Reisebericht Kreta – der erste Urlaub zu dritt

Reisebericht Kreta – der erste Urlaub zu dritt

Reisebericht von unserer Leserin Antonia

Der erste Urlaub mit Baby ist ein wahres Abenteuer. Für unsere kleine Familie Abenteuer genug, dass wir uns für einen Pauschalurlaub auf der griechischen Insel Kreta entscheiden. Kann man spießig oder langweilig finden, aber für mich es ist auf jeden Fall bequem. Eine Woche um nichts kümmern, sich nicht mit der alltäglichen Frage nach dem Abendessen beschäftigen oder gar abzuwaschen, sondern einfach Zeit zu dritt genießen und zu entspannen lautet das Ziel dieser Reise. Statt Ferienhäuschen oder Backpacking geht es also im Mai 2017 für eine Woche All inclusive ins Horizon Beach Hotel auf Kreta.

Anreise

Das Abenteuer beginnt mit dem Flug, der uns aus Bremen direkt nach Heraklion bringt. Wir checken unsere Koffer ein, die kleinste (zu dem Zeitpunkt 10 Monate alt) hat dabei den größten Koffer beansprucht, der gefühlt hauptsächlich mit Windeln gefüllt ist. Der Liebste muss sich mit seinem Trolley in Handgepäckgröße zufrieden geben. Nach der ersten Aufregung verschläft die Kleine den größten Teil des Fluges, bis wir nach ungefähr 3,5 Stunden Flugzeit wieder Boden unter den Füßen haben.

 

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Das wichtigste auf unserer Reise mit Baby ist eigentlich, dass sie sich zwischendurch bewegen kann. Im Flughafen lassen wir sie auf einer Decke auf dem Boden krabbeln oder auf den Sitzbänken turnen. Zufällig sind die Flugzeiten zudem gleichzeitig ihre ungefähren Schlafenszeiten, Glück gehabt! Kleine Snacks helfen ebenfalls, die langweiligen Wartezeiten am Flughafen oder im Flug zu überbrücken, Essen ist immer eine gute Ablenkung.

Unterkunft

Unsere Reise führt uns nach Stalis (Stalida), einem kleinen Ort ungefähr 30 km östlich vom Flughafen in Heraklion entfernt. Der Transfer mit dem Bus dauert ungefähr eine Stunde. Natürlich ist unser Hotel das vorletzte auf der Liste. Und natürlich fahren wir an sehr einladenden, schicken Hotels vorbei. Bis wir ankommen am Hotel Horizon Beach. Nach einem Blick auf das Hotel frage ich mich, ob der Busfahrer nicht wieder umdrehen und uns an einem der anderen Hotels absetzen kann. Doch erst mal das Zimmer begutachten.

Ebenerdig und mit eigenem Eingang wirkt dieses doch eher wie ein Ferienhäuschen, nur eben ohne selbst etwas tun zu müssen. Vor dem Balkon erstreckt sich die gesamte Bucht von Stalis, die zu dieser Tageszeit in ein zartes Rot getaucht wird. Das Zimmer an sich ist weniger hübsch anzusehen und auch nicht gerade kindersicher, doch das kann man auch nicht erwarten von einem normalen Hotel. Die etwas in die Jahre gekommene Einrichtung hat jedoch den einen oder anderen Nagel zu bieten. Dafür ist ein Kinderreisebett vorhanden, das bei uns allerdings eher als Ablage denn als Schlafplatz fungiert.

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Verpflegung

Reisen macht hungrig, also ab ans abendliche Buffet. Auch das Restaurant bietet Plätze mit Blick auf die Bucht und das offene Meer. Diese Aussicht überzeugt leider mehr als das Essen. Meine Vorfreude auf Souvlaki, Bifteki und Gyros – wie man es vom Griechen um die Ecke kennt, wird leider nicht erfüllt. Die obligatorischen griechischen Leckereien wie Feta, Oliven und Olivenöl fehlen zwar nicht, aber sonst gibt es recht „internationale“ Gerichte wie Gemüse, Fleisch, Fisch, Reis, Nudeln, Risotto in allen möglichen Variationen und im Zweifel: Pommes.

Eine Live-Cooking-Station gibt es auch, dort wird abends Deftiges mit Fleisch oder Fisch serviert; morgens werden frische Pancakes, arme Ritter oder andere Süßspeisen gezaubert. Apropos Süßes: Da halten es die Griechen wie ihre türkischen Nachbarn: zuckrig-klebrig und gerne quietschbunt. Baklava und ähnliches sind auf den Desserttellern zu finden, ich halte mich da lieber an die saftig-schokoladigen Küchlein, die sind ganz nach meinem Geschmack.

Die Getränke werden selbst gezapft, von Softdrinks über Bier und – Achtung Ohrwurm – den griechischen Wein, „so wie das Blut der Erde Komm‘, schenk dir ein“.. Wo war ich? Ach ja, das Essen. Nun, wir werden satt. Mir schmeckt es besser als dem Liebsten, aber es gibt ja wie gesagt Pommes. Die Kleine dagegen probiert alles, ihre Favoriten sind ganz klar Risotto mit Oliven oder Meeresfrüchten, Wassermelone und im Zweifel, na klar: Pommes.

Umgebung

An unserem ersten ganzen Tag auf Kreta möchte ich an den Pool. Es gibt auch einen separaten Kinderpool, in der Mitte steht ein großer Pilz, der Schatten spendet, damit die Kinder nicht immer der prallen Sonne ausgesetzt sind. Die Kleine ist nur leider nicht sehr begeistert von dem kühlen Nass. Ich dafür umso mehr und drehe meine Runden im großen Pool. Nach dem Mittagessen erkunden wir drei die Umgebung. Auf dem Weg, der uns in ungefähr 10 Minuten über kleine Seitenstraßen in den Ort Stalis führt, begegnen uns einige freilebende Katzen, ganz zur Freude der kleinen Katzenliebhaberin.

 

 

An der Strandpromenade von Stalis befinden sich Geschäfte, Tavernas, Cafés und Hotels. Es ist allgemein noch sehr ruhig, hier und da sind noch Handwerker zugange und manche Restaurants sind noch nicht geöffnet. Schließlich hat die Nebensaison gerade erst begonnen. Wir holen uns einen leckeren Eiscafé und schieben weiter in Richtung Strand. Das Meer und der Sand werden von der Kleinen leider mit noch weniger Begeisterung empfangen als der Pool, sobald der Fuß Wasser oder gar ein Sandkorn berührt, ist das Geschrei groß. Wird wohl also nichts mit Sandburgen bauen.

Als sie nach dieser aufregenden Begegnung mit den Elementen ihr verdientes Schläfchen hält, wird sie und der Liebste im Schatten am Strand geparkt und ich stürze mich in die kalten Fluten. Na gut, ich taste mich langsam vorwärts. Aber einmal drin, genieße ich die leichten Wellen, die mich immer wieder Richtung Strand tragen. Die Abneigung gegen Wasser kann sie nicht von mir haben. Von dort aus dem Wasser habe ich einen guten Blick auf unser Hotel, das selbst nicht am Strand liegt, aber aber über einen Steg verfügt, der direkt ins Wasser führt.

 

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Am Abend nehmen wir eine andere Route in den Ort, der schmale Weg führt am Wasser entlang und ist nicht für den Buggy geeignet. In der Bauchtrage und mit den rauschenden Wellen im Hintergrund schlummert die Kleine schnell ein. Diesen abendlichen Spaziergang vor dem Essen genießen wir sehr. Es ist ruhig, die Sonne geht bereits langsam unter und zeigt die Bucht von ihrer schönsten Seite.

Da Stalis schnell erkundet ist, entscheiden wir uns, den nächsten Spaziergang am kommenden Tag in die andere Richtung in den Ort Hersonissos zu machen. Es liegt doch weiter weg als gedacht und so sind wir fast eine Stunde zu Fuß unterwegs. Wir kommen an einem kleinen Freiluftmuseum vorbei, an einer Kartbahn und werden von Touristen auf Pferden überholt.

Hersonissos ist weitaus belebter als Stalis, schon vor dem Ortseingang beginnen die Geschäfte, die wie ein großer Basar wirken. Dort scheint es alles zu geben von Souvenirs über Handtücher, Klamotten, Schmuck bis hin zu Parfüm. Ich nehme Postkarten (die nie abgeschickt werden) und Magneten für Familie und Freunde mit und wir gehen weiter in Richtung Stadtkern. Die Straßen sind sehr voll und die Gehwege so schmal, dass der Buggy durchpasst, aber kaum Platz für entgegenkommende Fußgänger lässt. Wir drehen schon bald um und laufen an der Strandpromenade zurück Richtung Hotel.

Ausflug nach Heraklion

Einen Tag später besuchen wir die Haupstadt von Kreta, Heraklion. Mit dem Bus ist sie von unserem Hotel recht schnell und sehr günstig (knapp über 2 Euro pro Person und Fahrt) zu erreichen. Ohne umzusteigen bringt uns der Bus innerhalb von einer Stunde bis zur Busstation in der Nähe des Hafens von Heraklion, für mich eine überraschend moderne Stadt. Irgendwie habe ich mehr antikes Griechenland vermutet, doch statt Ruinen und Amphitheater erwarten uns Einkaufsmeile und Tourishops mit anzüglichen Souvenirs, aber dazu später.

 

 

Nachdem ich den kleinen Kulturschock überwunden habe, lasse ich mich auf diese Stadt ein und akzeptiere, dass es dort auch Starbucks, H&M und Zara gibt. Wir flanieren durch die Innenstadt, schauen uns die venezianische Loggia, das heutige Rathaus an, welches im 17. Jahrhundert erbaut wurde und kommen an der St. Titus Kirche vorbei ebenfalls eine bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt – und ich bekomme doch noch etwas alte griechische Baukunst zu sehen. Wir staunen in einem Geschäft, was man alles aus Oliven herstellen kann und halten schließlich in der 1866 Street Coffee Bar. Dort gibt es leckeren Kaffee, die Kleine bekommt eine Pause von ihrem Buggy und darf Hocker durch den leeren Laden (die meisten Gäste sitzen draußen) schieben.

Als wir weiter die Straßen erkunden, bemerken wir zwei kichernde Damen vor einem Souvenirshop. Sie posieren mit einem großen hölzernen Penis – das Bild wollen sie an ihre Männer daheim schicken. Der Laden ist voll davon, es gibt sie in allen möglichen Größen, bunt bemalt, als Anhänger oder Dekoration. Ich verstehe zwar den Bezug zu Kreta oder Griechenland nicht, muss aber trotzdem zuschlagen: Meine Freundinnen zuhause dürfen sich auf hübsche neue Schlüsselanhänger freuen.

Danach begeben wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Wir kommen an vielen einladenden Tavernas vorbei, doch der Liebste hat Geburtstag und wünscht sich Burger und Pommes (weil es davon im Hotel nicht genug gibt), die Suche geht also weiter und lohnt sich. Der Burger, der uns kurz darauf in einem kleinen Bistro, Johnny Burger, in einer Seitenstraße der Einkaufsmeile serviert wird, schmeckt hervorragend, ebenso wie die Pommes.

 

 

Satt und zufrieden gehen wir zum venezianischen Hafen Candia (in der Nähe der Busstation) und laufen die Anlegestelle entlang bis zu der ehemaligen Festung Koules, einem Wahrzeichen der Stadt. Gegenüber stehen an der Hafenstraße die Reste der ehemaligen Werften – so bekomme ich doch noch alte Gemäuer zu sehen und kann beruhigt die Busfahrt zurück zum Hotel antreten. Dort verbringen wir die restlichen Tage abwechselnd am Strand, am Pool und mit Spaziergängen, die Woche ist viel zu schnell wieder vorbei.

Fazit

Alles in allem ist es ein gelungener Familienurlaub, in dem wir uns auf uns selbst konzentrieren können, wie wir es uns vorgenommen haben. Wem Spaziergänge und Badetage nicht ausreichen, dem bietet Kreta auch viele Ausflugsziele und andere Unternehmungen wie zum Beispiel das CretAquarium, was auf unserer Liste für den nächsten Kreta-Urlaub steht. Man sieht der Insel zwar an, dass dem Land das Geld knapp wurde, Baustellen mit halb fertiggestellten Rohbauten sind keine Seltenheit, aber die Menschen lassen sich das nicht anmerken. Die Kellner bei uns im Hotel sind sehr nett und vor allem kinderfreundlich, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Die drei Sterne Landeskategorie zeigen sich aber leider deutlich in der Qualität des Essens und in der Sauberkeit und Einrichtung der Zimmer.

Wir haben uns bewusst gegen ein ausdrückliches Familienhotel entschieden, da diese meistens sehr viel teurer sind und das Mehr-Angebot, das dort dafür geboten wird, wie Kinder-Disco, Kinderbetreuung oder andere Animation, noch nicht relevant für unsere Tochter ist. Ein Kinderreisebett, ein Kinderpool sowie Hochstühle im Restaurant finden sich schließlich in den meisten Hotels.

Der Mai ist für uns eine super Reisezeit, es ist Nebensaison, die Hotels und Strände sind noch nicht Wetter überfüllt und es ist warm genug, um im Meer und im Pool zu baden, aber auch nicht zu heiß für Ausflüge in die Stadt. Meinetwegen hätten es auch ruhig ein paar Grad mehr sein können, für Kleinkinder und Hitze-Muffel wie den Liebsten ist diese Jahreszeit aber genau richtig.
Kreta, du hast uns überzeugt, wir kommen diesen Mai wieder!

 

 

Tipps

Flug mit Baby oder Kleinkind:

  • Genug Proviant mitnehmen, Babyflaschen sind von dem Flüssigkeitsverbot ausgeschlossen, besonders während Start und Landung sollen die Kleinen etwas trinken oder essen, um den Druck auszugleichen
  • Ausreichend Beschäftigung mitnehmen, Bücher, kleine Spiele, Malutensilien
  • Zwischendurch für Bewegung sorgen, eine Krabbeldecke mitnehmen oder mit größeren Kindern gemeinsam den Flughafen erkunden
  • Wenn möglich, die Flüge auf die Schlafenszeiten legen und Direktflug buchen

Heraklion:

  • Burger: Johnny Burger
  • Café: 1866 Street Coffee Bar
  • Für Olivenfreunde: alles aus Oliven, vom Öl bis hin zu Pflegeprodukten, z.B. bei Natura
  • Einkaufsmeile: Straße 25is Avgoustou
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