Reisebericht Oberstdorf im Allgäu – Vom Wintermuffel zum Skifahrer
Ein Reisebericht unserer Reiseexpertin Elina
Die Tage werden dunkler, die Temperaturen sinken, alles ist grau in grau. Du kommst nach der Arbeit nach Hause und hast keine richtige Motivation was zu machen. Am liebsten direkt auf das Sofa und Fernseher an.
Doch hast du mal über einen Skiurlaub nachgedacht? Du denkst jetzt: „Nee, das ist nichts für mich. Ich brauche Sonne, Strand und 25 Grad.“ Ein Skiurlaub wirkt ganz anders erholsam auf Dich.
Fieberhaft habe ich mich auf mein langes Skiwochenende mit meiner besten Freundin gefreut. Mit viel Schnee, frischer Luft, täglichem Sport, Wellness und ganz viel Spaß. So ein typischer Mädels Urlaub eben.
Aus Norddeutschland ist die Anreise mit dem Auto doch sehr lang und anstrengend. Deswegen beschlossen wir mit dem Zug zu fahren. Morgens um 6 Uhr fuhr unsere ICE direkt aus Bremen nach München und von dort aus ging es nochmal 1,5 Std. Richtung Oberstdorf. Ein kleiner Nachteil ist, dass wir mit der Bahn Verspätung hatten, aber wir hatten dies einkalkuliert und waren insgesamt nun 8 Std. unterwegs und es war super entspannt. Das ist das Risiko wenn man sein eigenes Auto zu Hause lässt. Das man nicht ganz so flexibel ist.
Wir haben Soduku gespielt, einen Poncho gehäkelt, gelacht und viel gegessen und natürlich durfte ein kleiner Sekt auch nicht fehlen. Oberstdorf empfing uns bei strahlendem Sonnenschein. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel Weinklause. Ich kannte diese Hotel schon aus den Urlauben davor. Ein kleines 3 Sterne Hotel, Restaurant, familiengeführt, mit eigenem Wellnessbereich und eine Skibus-Haltestelle direkt vor dem Hotel.
Tipp: Es gibt bestimmte Zeiten, meistens Anfang Januar bis Mitte Januar und dann nochmal Ende März, wo viele Hotels eine Pauschale mit Skipass anbieten. Dieses lohnt sich sehr und man spart viel Geld.
Herzlich wurden wir empfangen und konnten auch gleich unser Zimmer beziehen. Wir hatten uns für das kleinste Zimmer entschieden, da wir den ganzen Tag auf dem Berg unterwegs sein werden. Schnell haben wir uns frisch gemacht und sind dann zum Skiverleih gelaufen um dort unsere Ausrüstung für die nächsten 3 Tage auszuleihen.
Es gibt viele Verleihstationen im Ort und an den Liften. Die Preise sind vor Ort fast identisch. Doch wenn man vorher sein Equipment Online bestellt, kann man einiges sparen.
Skigebiet Oberstdorf-Kleinwalsertal und wieso wir uns für Oberstdorf entschieden haben
Oberstdorf-Kleinwalsertal hat sechs Skigebiete mit über 130 Pistenkilometer. Es gibt viele blaue, rote oder schwarze Pisten. Das größte Skigebiet ist Fellhorn-Kanzelwand, wo Skifahren in zwei Ländern möglich ist. Es ist für jeden was dabei, ob Anfänger, Familien oder für Fortgeschrittene. Moderne Liftanlagen, gemütliche Hütten und ein paar Tiefschneehänge machen das Skigebiet besonders attraktiv.
Es gibt einen Funpark mit verschiedenen Elementen wie Tunneln, Steilkurven und einer Wellenbahn für ein abwechslungsreiches Fahrerlebnis – auch für Einsteiger.
Der Hausberg Nebelhorn (2.224 m) liegt direkt im Ort. Hier können auch etliche Funsportarten ausprobieren, auch eine Rodelbahn gibt es dort. Die Talabfahrt ist mit 7,5 km die längste Deutschlands.
Auch wenn man mal einen Tag Pause vom Skifahren machen möchte, bietet Oberstdorf viel. Wenn dein Hotel oder Apartment keinen eigenen Wellnessbereich haben sollte, kannst du dich in der Oberstdorf Therme verwöhnen lassen oder durch die kleinen Gassen schlendern, ein bisschen einkaufen gehen oder sich in ein kleines schnuckeliges Kaffee setzen und warmen Apfelstrudel mit Vanilleeis essen. Auch einen Abstecher zur berühmten Skisprungschanze in Oberstdorf, wo immer die Vierschnanzentournee ausgetragen wird, ist ein Besuch wert.
Zurück im Hotel angekommen, brachten wir unsere Skier in den Skikeller. Am Abend gab es ein super leckeres 3-Gänge Menü im Restaurant des Hotels. Dieses kann man auch besuchen, wenn man dort nicht übernachtet. Den Wanst vollgehauen, sind wir todmüde ins Bett gefallen.
Die Nacht war sehr kurz. Ich dachte ich bin gerade erst eingeschlafen, als der Wecker morgens um 7 Uhr klingelte. Zwei Mädels ein Badezimmer und dann noch dieses hammer Frühstücksbuffet und der Gedanke um 9 Uhr den Skibus zum Fellhorn zu nehmen. Mit großer Vorfreude auf den heutigen Tag, machten wir uns rasant fertig. Mit Skiunterwäsche und Socken gingen wir zum Frühstücksbuffet.
Wir hätten bei der riesigen Auswahl am Buffet fast die Zeit vergessen. Schnell alle 7 Sachen zusammengepackt und ab zum Skibus. Das Wetter war heute ganz auf unsere Seite. Blauer Himmel und Sonne pur, was möchte man mehr?
Voller Euphorie konnten wir es kaum erwarten die ersten Schwünge im Schnee mit unseren Ski zu absolvieren.
Das schöne am Skifahren ist, ich spüre immer wieder Muskeln, die ich noch nie gespürt habe und von denen ich bis jetzt nichts wusste. Es ist wirklich ein Ganzkörpertraining an der frischen Luft und wer nun sagt ich friere im Schnee und es ist kalt, der liegt falsch. Durch die permanente Bewegung hält es dich ordentlich warm.
Wir hatten heute wirklich Glück das Wetter meinte es gut mit uns. Bei einem erfrischenden Drink auf der Almhütte konnten wir auf den Liegestühlen sogar die pralle Sonne genießen und unseren Vitamin-D Haushalt ordentlich auffüllen.
Tipp:Â Auch auf dem Berg kann man einen Sonnenbrand bekommen, daher empfehle ich eine kleine Tube Sonnencreme mitzunehmen. Da die Lippen auch sehr schnell rau werden, ist auch ein Lippenbalsam mit UV Schutz ratsam.
Als Anfänger wirst du bestimmt das ein oder andere mal hinfallen. Es kann auch mal schmerzhaft sein, aber da lautet die Devise: Aufstehen und einfach mit voller Konzentration weiterfahren. Am Ende des Tages wirst du stolz wie Oskar sein und sagen „ Wow!“ Den Berg bin ich ganz alleine heruntergefahren. Ich fahre bereits seit dem ich Kind bin Ski, als Flachlandtiroler kommen wir aber max. 7 Tage im Jahr zum Skifahren. Ich würde dir daher empfehlen, die ersten 3-Tage einen Skikurs als absoluter Anfänger zu nehmen. Dort bekommst du die ganzen Basics erklärt und danach kannst du dein Fahren immer wieder verfeinern.
Für einen 3-Tage Skikurs à 4 Std. bezahlst du ca. 95€. Du bist in einer Gruppe mit Leuten, die auf dem gleichen Niveau sind wie du und es macht eine Menge Spaß. Mittags geht man in der Gruppe essen und stärkt sich für die Nachmittagsstunden.
Nach der letzten Abfahrt geht es zum Après Ski
Traditionell zum Ende des Skitages, fuhren wir am späten Nachmittag mit unseren Skiern die Talabfahrt herunter. Mit einem Einkehrschwung geht es für uns in die Schirmbar zur „Aprés Ski Party“. Wir bestellten uns ein Weizen und einen Obstler, um so unseren tollen Skitag ausklingen zu lassen. Langsam füllte sich die Skibar und der DJ heizte uns gut mit Songs wie „Rotes Pferd“, „Atemlos durch die Nacht“ oder „Hulapalu“ ein.
Zurück nahmen wir den Skibus, der direkt vor dem Hotel hält. Müde, erschöpft und völlig erleichtert zogen wir unsere Skischuhe aus. Das war ein toller erster Tag auf der Piste, da waren wir uns einig. Nun kam der entspannte Teil des Tages. Sauna, Wellness und ein leckeres Abendessen.
Unser Hotel hat eine eigene Alpin-Wellness-Lounge auf 120 qm mit Finnischer Sauna, Aroma-Kräuterdampfbad, Saunarium, Schwalldusche und einem schönen Ruhebereich. Nach einem aktiven Tag auf der Piste tut es richtig gut die Muskeln und Knochen in der Sauna zu entspannen. Wellness gehört für uns 100% mit zu einem Skiurlaub.
Noch nicht überzeugt? Dann habe ich noch ein paar mehr Gründe für einen Skiurlaub.
Stress Ade
Du hast einen stressigen Job und wünscht dir eine Abwechslung zu deinem Alltag und möchtest endlich mal abschalten? Dann verspreche ich dir, dass Skifahren das beste Mittel dafür ist. Die frische Luft, die bezaubernde/ atemberaubende Landschaft und natürlich auch die sportliche Aktivität am Tag, lässt den Alltag schneller verschwinden, als jedes Buch bei 25 Grad am Strand. Dein Stresslevel wird allein durch die Ruhe und den Genuss der Natur runtergefahren.
Mordsgaudi
Urlaub im Winter in den Bergen bringt eine Mordsgaudi. Außer Skifahren, kannst du natürlich noch viele andere Abenteuer in der Natur erleben wie z.B.
- Rodeln direkt an der Piste. Schlittenfahren macht immer eine Menge Spaß. Egal ob man Jung oder Alt ist.
- Fackelwanderung mit einer zünftigen Brotzeit am Abend. Du erlebst eine ganz besondere magische Atmosphäre.
- Eine Nacht im Iglu schlafen? In Oberstdorf findest du ein tolles Iglu-Hotel auf dem Nebelhorn.
- Eine romantische Kutschfahrt durch den verschneiten Winterwald, mit einem heißen Getränk.
- Wellnesstag in der Therme, sich so richtig verwöhnen lassen. Sauna, Massage und Schwimmen gehen.
- Shoppingtour durch den Ort mit einem gemütlichen Einkehrschwung in einem urigen Café.
- Gleitschirmflug über die Alpen, wenn man Glück hat kann man sogar ein paar Adler sehen, die mit einem mitfliegen.
Skifahren erfreut Körper und Geist
Skifahren hat positive Auswirkung auf die Gesundheit.
- es verbessert die motorischen Fähigkeiten
- stärkt das Herz-Kreislauf-System
- reguliert den Stoffwechsel
- wirkt sich positiv auf deine körperlichen Leistungen aus
- senkt den Cholesterinspiegel
- wirkt durch positive Reize von Höhe, Kälte und Konzentrationsbelastung positiv auf das Gehirn
Fazit:
Oberstdorf sollte man nicht verachten, sowohl als Skifahrer-Neuling, Familie oder fortgeschrittener Skifahrer. Der Ort bietet ein RundÂum-sorgÂlos-PaÂket mit vielen Attraktionen, zwei schönen Skigebieten und einer hervorragende Gastfreundschaft, mit einer tollen traditionellen und regionalen Küche.
Du brauchst nicht so weit zu reisen und die Preise für den Skiurlaub in Oberstdorf sind noch sehr human, als in den Partyhochburgen wie Ischgl oder Sölden. Du kommst einfach mit der Bahn nach Oberstdorf, da die Bahnstation direkt im Ort ist. Von da aus nimmst du ein Taxi oder gehst zur Fuß zur Unterkunft. Solltest du bereist schon Skier besitzen, kann man Sie auch schon eine Woche mit Hermes zum Hotel schicken lassen, somit sparst du dir das Geschleppe.
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