London vollkommen neu entdecken – Reisebericht und Tipps

London vollkommen neu entdecken – Reisebericht und Tipps

Mit über 16 Millionen Touristen pro Jahr ist London mit Abstand die meistbesuchteste Stadt Europas. Doch neben den allseits bekannten Sehenswürdigkeiten wie Buckingham Palace, Big Ben oder dem Tower of London gibt es noch jede Menge andere Gründe für eine Reise an die Themse. In meinem London Reisebericht werde ich euch ein paar der weniger bekannten Ecken Londons vorstellen und euch die besten Tipps und Tricks verraten, um euch im Großstadtdschungel zurecht zu finden.

Vielen Dank für diesen Beitrag an unsere Reiseexpertin Kira 🙂

Die Anreise nach London

Mittlerweile fliegen zahlreiche Airlines günstig von Deutschland nach London. Ich bin mit Ryanair von Bremen nach London-Stansted geflogen, was mich knapp 80 Euro gekostet hat. Das ist allerdings schon ein relativ hoher Preis, da ich eher kurzfristig gebucht habe und über das Wochenende geflogen bin. Wer seinen Flug mehr als einen Monat vor der geplanten Abreise bucht, kommt auch schon für 40 Euro in die englische Hauptstadt. Am besten mal mit der Flugsuche von Idealo gucken, da findet man auch die Flüge zahlreicher Billigairlines.

ryanair

London-Stansted befindet sich wie die meisten Ryanair-Flughäfen nicht in unmittelbarer Nähe des Zentrums. Deshalb solltet ihr in eurem Reisebudget den Shuttle vom Flughafen ins Zentrum mit einkalkulieren. Auch hier zeigt sich, wer rechtzeitig bucht, kann viel Geld sparen. Die schnellste Möglichkeit in London anzukommen, ist der Stansted Express. Mit dem Zug seid ihr in nur 47 Minuten am Bahnhof Liverpool Street und somit mitten in der turbulenten Londoner City.

Bucht ihr den Stansted Express über einen Monat im Voraus, zahlt ihr nur 22 Pfund für Hin-und Rückfahrt. Noch günstiger seid ihr mit dem Bus unterwegs. Das Busunternehmen Stansted City Link bringt euch für nur 15 Pfund hin und zurück vom Flughafen Stansted zum Bahnhof Kings Cross.

Tipp: Mit dem Bus besteht natürlich immer die Gefahr im Stau zu landen, vor allem auf den überfüllten Straßen im Londoner Zentrum. Plant hierfür also unbedingt ausreichend Zeit ein, besonders auf dem Rückweg zum Flughafen.

Hostel, Hotel oder Airbnb? Meine Tipps für Unerkünfte in London

Seid ihr erst einmal im Zentrum angekommen, gilt es natürlich einen möglichst zentralen, bezahlbaren und trotzdem schönen Schlafplatz zu finden. In einer Metropole wie London kann man vor lauter Hotels, Hostels und Bed and Breakfast-Angeboten schnell den Überblick verlieren. Mein Stamm-Hostel ist schon seit einigen Jahren das Clink 78.

London Clink 78

Mein Lieblingshostel: Das Clink 78

 

Nur zehn Minuten Fußweg vom Bahnhof Kings Cross gelegen, befindet sich das Hostel in einem ehemaligen Gerichtshof. In vielen Ecken des viktorianischen Gebäudes findet ihr noch Hinweise auf dessen frühere Nutzung. So können mutige Reisende direkt in den umgebauten Gefängniszellen übernachten und das Internet-Café wurde einfach in den ehemaligen Gerichtssaal integriert. Die Übernachtung im Schlafsaal gibt es schon ab 13 Pfund pro Nacht. Dabei habt ihr die Wahl zwischen gemischten Schlafsälen, reinen Mädchen-Schlafsälen oder Privatzimmern. Im Preis inbegriffen ist das Frühstück, das in den Räumen der Hostel-eigenen Clash-Bar serviert wird. Hier könnt ihr euch morgens mit Toast, Müsli, Tee und Saft für den Tag in London stärken. Wer es etwas komfortabler mag, sollte mal bei airbnb gucken und für alle Hotel-Fans ist die Suche mit Trivago der way to go.

Das kleine Einmaleins der Londoner Tube, Tipps und Tricks

Beim ersten Blick auf das Londoner U-Bahn Netz kann schon mal ein wenig Panik aufkommen: Wie soll man sich hier nur zurechtfinden? Aber keine Sorge, nach ein paar Fahrten habt ihr das System der „Tube“ schnell verstanden und bewegt euch wie echte Londoner superschnell von Ort zu Ort. Wenn ihr länger als einen Tag in der Stadt bleibt, lohnt es sich die Oyster-Card zu nutzen.

Die Oyster-Card ist eine Prepaid-Fahrkarte, die ihr einfach mit dem gewünschten Guthaben aufladet und dann solange nutzen könnt, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Besonders praktisch: Solange ihr in Zone 1 und 2 des U-Bahn-Netzes bleibt, bezahlt ihr pro Tag nicht mehr als 6,40 Pfund, egal wie viel ihr durch die Gegend fahrt. Eine Oyster Card kostet fünf Pfund Pfand, die ihr wieder zurück bekommt, wenn ihr die Karte am Ende eurer Reise abgebt. Ihr erhaltet die Karte an den Fahrgastzentren in größeren U-Bahn-Stationen (zum Beispiel Kings Cross, Liverpool Street), aber auch in der Touristeninformation und in vielen Kiosken.

 

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Extratipp: Die Tube ist zwar definitiv das schnellste Verkehrsmittel um London zu entdecken, wer ein bisschen mehr Zeit hat, sollte aber unbedingt einmal mit einem der traditionellen roten Doppeldeckerbusse fahren. Auch hierfür könnt ihr die Oyster Card benutzen. Vor allem wenn ihr dann einen der vorderen Plätze auf dem oberen Deck ergattern könnt, hat sich der kleine Umweg schon gelohnt.

Der beste Ausblick auf die Londoner City

Mein Motto auf jeder Reise ist: Städte muss man von oben sehen! In London ist das London Eye, das berühmte Riesenrad an der Themse, die wohl bekannteste Möglichkeit die Stadt einmal aus der Vogelperspektive zu betrachten. Allerdings kosten die Tickets für das 135 Meter hohe Riesenrad mindestens 20 Pfund und bis ihr den Ausblick auf Big Ben und Westminster genießen könnt, müsst ihr in der Regel erst einmal eine ganze Weile Schlange stehen. Deshalb verrate ich euch hier meine liebsten Aussichtspunkte, die deutlich weniger oder gar kein Geld kosten.

Da wäre erst einmal The Monument. Die 62 Meter hohe Säule befindet sich am nördlichen Ende der London Bridge und wurde ursprünglich als Denkmal für den großen Stadtbrand von 1666 erbaut. Für nur vier Pfund könnt ihr die 311 Stufen des Bauwerks erklimmen und werdet dann mit einem grandiosen Ausblick auf die Themse mit der Tower Bridge und dem Tower of London belohnt. Zur Belohnung für den bewältigten Aufstieg erhält jeder Besucher am Ausgang sogar eine kleine Urkunde.

London The monument

Ausblick Parliament HillEine andere schöne Möglichkeit die Stadt von oben zu bewundern ist der Parliament Hill in der Parkanlage Hampstead Heath. Hierfür fahrt ihr einfach bis zur U-Bahn Station Hampstead und spaziert von dort aus in Richtung Park. Die Anlage ist riesig, ich hab bei meinem ersten Besuch eine ganze Weile gebraucht bis ich den Parliament Hill gefunden habe. Aber gerade bei schönen Wetter macht es gar nichts, wenn man sich ein bisschen verläuft. In Hampstead Heath könnt ihr euch eine Auszeit vom Stadttrubel Londons nehmen und zwischen kleinen Seen und schönen Grünflächen nach Lust und Laune flanieren. Vom 98 Meter hohen Parliament Hill könnt ihr einen wunderschönen Ausblick auf die Londoner City und Sehenswürdigkeiten wie die neueren Hochhäuser Gherkin und The Shard, aber auch St. Paul’s Cathedral genießen.

2016-03-09 09-12-25Zu guter Letzt ist auch der Primrose Hill immer einen Besuch wert. Im Regent’s Park gelegen, ist der Hügel mit seinen 78 Meter zwar nicht ganz so hoch wie Parliament Hill, aber dennoch habt ihr von dort einen wunderbaren Blick auf die Londoner Skyline. Da der Londoner Zoo direkt zu Füßen des Hügels liegt, könnt ihr mit ein bisschen Glück sogar ein paar Tiere erspähen. Besonders schön ist der Besuch im Sommer. Besorgt euch am besten zuerst ein leckeres Picknick an den Ständen des nahegelegenen Camden Markets und spaziert dann entlang dem Regent’s Canal in Richtung Primrose Hill.

Unterwegs in East London

Ihr mögt leckeres Essen, Kultur und kleine unabhängige Läden und wollt das London jenseits der Standard-Sehenswürdigkeiten kennenlernen? Dann ist East London definitiv der richtige Ort für euch. Abseits der Touristenmassen in Westminster oder Soho, gibt es in der Gegend rund um Shoreditch und Bethnal Green so einiges zu entdecken.

Für den Einstieg empfehle ich die Street Art Walking Tour von Free Tours by Foot. Wer Street Art für ein Hobby von 2016-03-09 09-16-22Möchtegern-Hipstern hält, wird hier eines besseren belehrt. Der Tour-Guide Graham ist selbst ein Street Artist und kennt sich in der Londoner Szene bestens aus. Auf der circa zweistündigen Tour lernt ihr nicht nur viel über Street Art in London, sondern auch über die Geschichte East Londons und die Besonderheiten dieser Gegend. Für die Walking Tour müsst ihr euch vorher online anmelden, bezahlt wird aber erst am Ende der Tour. Dabei gilt das Prinzip: Zahlt so viel, wie euch die Tour wert war. Der Treffpunkt für die Street Art Tour ist vor der Whitechapel Gallery, die ganz in der Nähe der U-Bahn Station Aldgate East liegt.

Nach der Tour habt ihr bestimmt Hunger. Gut, dass es in der Gegend rund um die Brick Lane jede Menge kleine Restaurants, Cafés und Food-Märkte gibt. East London ist traditionell ein Stadtteil mit einer großen pakistanischen und indischen Gemeinschaft. Deshalb bekommt ihr hier vermutlich die größte Auswahl an Curry-Restaurants in ganz London. Ihr habt eher Appetit auf einen kleinen Snack für zwischendurch? Dann empfehle ich euch die leckeren Bagel, beziehungsweise Beigel, wie es hier nach der jiddischen Schreibweise heißt. Mein Favorit ist der Beigel Shop, den ihr in der Brick Lane 155 findet. Zwar sieht der Laden von außen sehr unscheinbar und ein bisschen altmodisch aus, aber die Beigel werden hier noch direkt im Laden gebacken und frisch belegt. Der Preis für einen einfachen Beigel mit Käse liegt sogar bei unter einem Pfund. Günstiger kann man in London wohl nirgendwo satt werden!

Zu guter Letzt: Meine liebsten Geheimtipps in London

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Zum Abschluss dieses Reiseberichtes möchte ich noch ein paar meiner Lieblingsorte verraten, die man auf jeden Fall einmal in London besucht haben sollte. Jeden Sonntag steigt in der Columbia Road in Bethnal Green der Columbia Road Flower Market. Von 8 bis 14 Uhr könnt ihr hier Blumen aller Art zu günstigen Preisen erwerben. Doch selbst wenn ihr in eurem Gepäck keinen Platz mehr für einen üppigen Blumenstrauß haben solltet, lohnt sich der Besuch, allein schon der Erfahrung wegen. Im typischen Cockney-Englisch preisen die Marktverkäufer ihre Pflanzen an und zeigen dabei jede Menge britischen Humor. Die kleine Straße füllt sich mit Menschen und überall liegt der Duft von frischen Blumen in der Luft. Außerdem gibt es in der Columbia Road jede Menge kleine Cafés und unabhängige Geschäfte, die auch wenn der Markt nicht stattfindet einen Besuch wert sind.

Wenn ihr euch für Filme interessiert und ein bisschen Erholung von einem langen Tag in London nötig habt, dann empfehle ich euch das Prince Charles Cinema. Direkt am Leicester Square gelegen, ist das kleine Kino um einiges charmanter als die großen Multiplex-Kinos in der Nachbarschaft. Neben neuen Filmen auch abseits der großen Blockbuster lohnt sich der Besuch vor allem wegen der besonderen Events, die das Prince Charles Cinema regelmäßig veranstaltet. Ein besonderes Highlight sind die Sing-a-Long-Abende zu Filmen wie Dirty Dancing, Grease oder der Rocky Horror Picture Show. Hier werden die Songtexte auf der Leinwand eingeblendet und das Publikum ist ausdrücklich dazu aufgefordert mitzusingen und mitzutanzen. Ein lustiger Abend ist garantiert!

Ihr seid große Musik-Liebhaber? Dann solltet ihr auf jedem Fall bei Rough Trade Records vorbeischauen. Das unabhängige Label betreibt zwei Plattenläden in London, einen im Westen der Stadt (130 Talbot Road) und einem im Osten (91 Brick Lane). Die Filiale in der Brick Lane ist die Größere der beiden und bietet neben unzähligen Schallplatten, CDs und Büchern auch ein kleines Café, sowie eine Bühne. Hier kann man in regelmäßigen Abständen spannende neue Bands live erleben. Außerdem steht hier der mittlerweile fast legendäre Fotoautomat, in dem man für nur vier Pfund ein stilvolles Erinnerungsfoto in schwarz-weiß schießen lassen kann.

 

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