Reisebericht Mailand – 5 Tage in die Stadt der Kunst

Reisebericht Mailand – 5 Tage in die Stadt der Kunst

Mailand ist die Stadt der Kunst – und das in jeder erdenklichen Hinsicht: In der Mode, auf der Leinwand, in der Architektur oder im Schauspiel. Der Aufenthalt in Mailand fühlt sich an, als wäre man Teil eines großen Kunstwerks.

Zu einem besonderen Kurs meiner vorherigen Schule mit dem Thema Mode gehörte es, als Kurs eine thematisch passende Reise zu veranstalten. Das Reiseziel der Fahrt durften wir selbst wählen. Nach langer Diskussion waren wir alle überglücklich mit unserem Beschluss: Wir fliegen nach Mailand!!

Die Fahrt wurde zu einem großen Teil von unserer Lehrerin geplant, wobei man beinahe alle Aktivitäten auch als einzelne Person machen kann.

Anreise

Der Wecker klingelte unverschämt früh an diesem Morgen, aber trotzdem hatte ich selten so eine Motivation aufzustehen. Um 3:45 Uhr brachen wir mit einem kleinen Bus auf, Richtung Flughafen Düsseldorf. Da es von Düsseldorf nach Mailand ein Katzensprung mit dem Flugzeug ist, sind die Flüge das ganze Jahr über nicht sonderlich teuer. Aber auch hier gelten natürlich die altbekannten Regeln zum Geld sparen: 1. früh buchen, 2. nicht zur Hauptferienzeit fliegen. Wir sind Ende September geflogen und unser Flug hat zwischen 30 und 40€ gekostet. September war übrigens eine sehr gute Zeit, um nach Mailand zu fliegen, denn während es in Deutschland so um die 18 Grad waren, hatten wir in Mailand fast 10 Grad mehr. Es fühlte sich an, als hätte man den Sommer um ein paar Tage verlängert.

Der Flug an sich ist besonders was für Fluganfänge: Kurz nachdem man das Starten überstanden hat, fängt man auch schon wieder mit den Landeanflug an. Tatsächlich beträgt die Flugzeit ungefähr 1 ½ Stunden, was einem im Flugzeug aber als deutlich weniger vorkommt.

Zu erwähnen wäre wohl noch, dass Mailand zwei Flughäfen hat. Einer ist eher in Stadt Nähe, der Flughafen Mailand Linate, der Flughafen Malpensa ist etwa eine Stunde außerhalb der Stadt. Wir sind am letzteren angekommen und sind von dort aus mit einem der zahlreichen Busse in die Innenstadt von Mailand fahren. Dieser hat ziemlich zentral in der Stadt gehalten, von wo aus wir auf der Hinfahrt zum Hotel gelaufen sind und auf der Rückfahrt zwei Haltestellen mit der Metro (U-Bahn) gefahren sind.

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Unterkunft

Wir übernachteten für die 4 Nächte unseres Aufenthalts im Hotel Sempione. Es ist ein kleineres 3 Sterne Hotel im Nord-Osten der Stadt, nicht in der Innenstadt, aber dennoch ziemlich zentral.

Als wir dort waren, waren gerade fast alle Räume frisch renoviert, was es im Inneren zu einem sehr modernen Hotel gemacht hat, was man bei dem älteren Gebäude so gar nicht erwartet hätte. Die Räume waren sehr schön, viele von ihnen hatten einen kleinen oder sogar großen Balkon. Es gab jeden Morgen leckeres Frühstück, mit einer großen Auswahl, vor allem an süßem Gebäck.

Da Mailand eine Großstadt ist, die wie viele ihrer Art sehr vom Tourismus geprägt sind, gibt es natürlich auch unzählige andere Hotels, je nach dem, was man sucht. Es lohnt sich auch immer mal bei airbnb oder wimdu nach Unterkünften zu gucken.

Montag

Nachdem wir gut im Hotel angekommen waren und uns ein bisschen eingerichtet hatten, ging es auch gleich schon los mit dem erkunden der Stadt. Wir starteten unsere Reihe der Museen mit dem „Museo d’Arte e Sienzia“. Dieses Museum begeistert einen bereits, bevor man überhaupt hinein gegangen ist. Denn schon nachdem man durch den großen Torbogen in den Innenhof des Gebäudes gegangen war, waren wir von der architektonischen Gestaltung des Gebäudes und der Liebe zum Detail beeindruckt. Ihr werdet noch viele Schwärmereien über die Mailänder Architektur hören, weil sie wirklich so einzigartig und traumhaft schön ist.

Aber zurück zum Museum selbst. So wie ich das in Erinnerung habe, standen hier vor allem historische Fundstücke und Entdeckungen im Vordergrund. Die geschichtlich Interessierten, könnten hier sicherlich den ganzen Tag verbringen.

Ganz in der Nähe des Museums ist das „Castello Sforzesco“, was an eine alte Burg erinnert. Nachdem wir uns dort ein wenig umgeschaut hatten, sind wir mit der Metro in die Innenstadt gefahren und zwar zur „Piazza del Duomo“, also zum Domplatz.

Ich möchte meinen, dass fast jeder schon mal ein Foto von dem traumhaften Dom in Mailand gesehen hat. Wenn nicht, habt ihr was verpasst! Auch hier ist die Architektur atemberaubend, aber zum Dom komme ich am Dienstag nochmal.

Steht man auf dem Domplatz, weiß man erst mal gar nicht, wo man eigentlich hingucken soll. Ãœberall sind wunderschöne und unglaublich große Gebäude. Der Domplatz ist wie bei vielen europäischen Städten der Mittelpunk allen Geschehens. Von hier aus kommt man zu den unzähligen Läden, die in den Straßen, die vom Dom weg führen, verteilt sind – manche sind Fußgängerzone, andere wiederum nicht. Was einem neben dem Dom vermutlich als erstes auffällt, ist die „Galleria Vitorio Emanuele II“ mit ihren hohen, wunderschönen Torbögen. Das ist auch das erste, wo man sich hinbegeben sollte, wenn man für ein paar Minuten den Anblick des Doms genossen hat. Denn geht man in die Galleria hinein, sieht man erst die wahre Schönheit des Gebäudes: Die komplette Decke ist aus Glas. Innen ist die Shopping Meile der Super-Reichen, alle großen Marken haben hier ihren Laden: Chanel, Louis Vuitton, Prada etc. Die nicht Super-Reichen können sich hier vielleicht ein leckeres Eis aus einem der Cafés gönnen. Aber auch, wenn man gar kein Geld ausgeben möchte, lohnt sich der Besuch auf alle Fälle! Ein wirklich atemberaubendes Gebäude, das man unbedingt mal gesehen haben muss.

 

 

Dienstag

Unser erster Anlaufpunkt für den Tag waren die Scala Werkstätten. Die Scala ist eines der bekanntesten Opernhäuser der Welt und wir durften sowohl das Opernhaus selbst, als auch die dazugehörigen Werkstätten besichtigen. Letzteres ist wohl der einzige Programmpunkt, den man nur als Gruppe machen kann. In den Werkstätten werden die aufwändigen Bühnenbilder und Requisiten angefertigt, Kostüme geschneidert und alles, was man noch für einen gelungenen Auftritt braucht. Den Künsteln beim arbeiten zuzusehen war super spannend.

Danach sind wir in das „Teatro ala Scala“ selbst gegangen und die anliegenden Räume. Das ist ein absolutes MUSS! Es war so traumhaft schön, wie in einem Märchen. Man konnte in einige der Balkone des Opernsaals gehen und den Schauspielern und Opernsängern beim Proben zusehen. Der Saal sah unglaublich edel aus, wie aus einem älteren Film. Ich konnte mir so gut vorstellen, wie der Saal voll mit Menschen in edelster Kleidung ist und wie sie alle gespannt auf die Bühne sehen. Auch die angrenzenden Räume waren märchenhaft: mit großen Kronleuchtern, tollem Parkettboden, großen Spiegeln an den Wänden und Bögen mit Säulen.

 

 

Der zweite Programmpunkt des Tage war der Dom. Ich hatte seine Schönheit bereits kurz erwähnt. Der Dom ist aus hellem Marmor gebaut und außergewöhnlich verziert. Um den Dom auch von innen zu betreten, gibt es tatsächlich eine Art Kleiderordnung, die von der Security überwacht wird. Man muss seine Schultern bedecken und darf nicht sonderlich freizügig gekleidet sein. Also keine kurzen Röcke, weit ausgeschnittene Oberteile oder ähnliches. Die Kleiderordnung finde ich durchaus angemessen, dadurch wird man daran erinnert, dass es sich hierbei um ein Gotteshaus handelt, das für viele Menschen heilig ist und es nicht bloß um irgendeine Touristenattraktion. Der Dom ist von innen sogar noch schöner als von außen!

Gegen Bezahlung kann man auch auf das Dach des Doms steigen. Ja, das sind sehr sehr viele Treppenstufen, aber für diejenigen, die nicht gut zu Fuß sind, gibt es auch einen Fahrstuhl. Wir sind natürlich die Treppen gelaufen, zwischendurch hatte ich das Gefühl, ich würde nie mehr oben ankommen, aber irgendwann habe ich es dann doch noch geschafft. Man hat von oben eine tolle Aussicht auf die Stadt, wie man sie sonst nicht bekommen könnte.  Die Fläche des Daches ist größer, als man vermuten würde, man kann sich also sehr viel frei bewegen, wodurch man besonders viel von der Stadt zu sehen bekommt. Also hat sich das viele Treppensteigen mehr als gelohnt!

 

 

Mittwoch

Am Mittwoch ging’s zu aller erst in die „Pinacoteca di Brera“, das ist eine ziemlich große Kunstausstellung der italienischen Kunst. Bevor man aber überhaupt die Kunstwerke zu sehen bekommt, ist das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befindet eine Kunst für sich. Man geht durch ein Eingangstor in den großen, quadratischen Innenhof, in der Mitte steht eine Skulptur. Um den Hof herum ist das mehrstöckige Gebäude, mit tollen Säulen und Bögen. Auch innen kann man neben den zahlreichen Ausstellungsstücken wunderschöne Säulen entdecken. Kunstausstellungen an sich findet man entweder toll, oder man kann sie nicht leiden. Ich persönlich sehe mir gerne Kunst an, in einem gewissen Maße natürlich. Danach fühle ich mich immer so inspiriert, als wäre ich nur durchs Ansehen von den Werken anderer Menschen, auch selbst um einiges kreativer geworden.

Anschließend sind wir in die „Galleria d’Arte Moderna“ gegangen, eine weitere Kunstausstellung. Diesmal aber nicht die barocke, italienische Kunst, sondern aktuelle, moderne Kunst. Gerade den Kontrast zu sehen, empfand ich als sehr spannend. Auch das Gebäude dieser Galleria ist ein Kunstwerk für sich, innen wie auch außen. Die Räume sind wieder unglaublich edel und prunkvoll gestaltet, als wäre man in einem Schloss. Die überdimensional breite Treppe, die nach oben führt, ist übrigens die perfekte Location, um mit einem atemberaubenden Abendkleid die Treppe hinunter zu stolzieren!

Direkt gegenüber der Galleria liegt der Park „Indro Montanelli“. Nach so vielen künstlerischen Eindrücken, haben wir alle dort kurz entspannt, uns auf eine Bank in die Sonne gesetzt und den Vögeln und Enten zugehört.

Abschließend sind meine Freundin und ich noch zu den Kanälen „Navigli“ gefahren und das war DAS Highlight der ganzen Reise. Es war wirklich traumhaft schön! Geht dort in der Abendstimmung hin, so wie wir. Man kann durch die kleinen Gassen schlendern, sich in kleine Cafés setzten und die romantische Stimmung an den Kanälen genießen. Immer wieder gehen kleine Brücken hinüber, sodass man gut von der einen auf die andere Seite wechseln kann. Und wenn erst die Sonne untergeht und der Himmel in den schönsten Farben leuchtet, spätestens dann will man niemals wieder diese tolle Stadt verlassen. Es gibt hier auch viele Bars, um abends mal etwas trinken zu gehen.

 

 

Donnerstag

Erster und einziger Programmpunkt für den Tag: Das „Trienale Design Museum“. Ich kann mich noch daran erinnere, dass wir ziemliche Schwierigkeiten hatten, das Museum zu finden. Ist man jedoch mit Google Maps fähigem Smartphone unterwegs, sollte das nicht sonderlich schwer fallen. Wie der Name schon sagt, geht es hier um Design, also nicht unbedingt um Kunst auf der Leinwand. Es ist wirklich spannend zu sehen, was den kreativen Köpfen der Welt, für verrückte Sachen einfallen. Skulpturen aus ganz seltsamen Materialien, Stühle die zuerst gar nicht als solche zu erkennen sind, außergewöhnlich beleuchtete Räume und und und. Dieses Museum ist sicherlich auch etwas für die Leute, die eigentlich nicht so viel mit Kunst anfangen können.

 

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Den restlichen Tag haben wir ausgenutzt, um shoppen zu gehen. Möglichkeiten dazu gibt es in Mailand ja zu Hauf. Wir entschieden uns, durch die Innenstadt um den Domplatz zu laufen, obwohl das eher die gehobenere Preisklasse war. Es gab aber Shops, die wir von zu Hause nicht kannten – klar, wenn man nicht in einer Großstadt zu Hause ist. Zum Beispiel hatten wir sehr viel Spaß in Disney Store mit all den Kuscheltieren und kleinen Kostümen von unseren früheren Lieblingsfilmen, absolute Empfehlung für die, die wie ich jüngere Geschwister haben! Fast alle großen Marken haben in den Straßen um den Dom einen Laden, da vergeht der Tag wie im Flug, wenn man auch in all seine Lieblingsläden rein geht.

Freitag

Und schon war der Tag der Abreise gekommen. Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug, vor allem an Orten wie Mailand, wo man so viel entdecken und bewundern kann. Die verbleibende Zeit haben wir aber natürlich trotzdem noch gut ausgenutzt. Zuerst sind eine Freundin und ich zum „Cimitero Monumentale“ gefahren, das ist ein sehr sehr großer Friedhof in Mailand. Klar ist ein Friedhof keine Touristenattraktion, das soll er auch nicht werden. Trotzdem ist er wirklich sehenswert, auch wenn man ihn gar nicht tatsächlich betritt. Denn auch hier gibt es wieder ein atemberaubendes großes Eingangsgebäude, was wieder aussieht, wie ein Schloss. Der Friedhof fängt bereits in eben diesem Gebäude, hauptsächlich jedoch dahinter, an geht gefühlt endlos weiter. Wer mag kann mal einen Blick hinter das Gebäude werfen und die prunkvollen Mausoleen der ersten Reihen sehen.

Weiter ging’s auf einen bekannten Wochenmarkt in Mailand, den „Viale Papiniano“. Hier bekommt man alles: von Gemüse und Obst über Schuhe, Taschen, Kleidung, Selbstgemachtes, Gewürze… Man sollte aber gut auf seine Wertsachen aufpassen, der Markt ist sehr voll und in dem Gedrängel kann leider schnell mal etwas wegkommen. Wir wollten nichts kaufen und sind deshalb einfach durch ein paar Gänge gegangen, um einen Eindruck dafür zu bekommen, was man dort alles kaufen kann. Im Endeffekt sind wir nicht sonderlich lange geblieben, weil uns das langsame Gehen und das viele Gedrängel auf Dauer zu anstrengend war.

Der letzte Anlaufpunkt vor unserer Rückreise war das Viertel Porta Nuova, gleich um die Ecke von unserem Hotel. In dem Viertel sind wir zur „Piazza Gae Aulenti“ gegangen, wo ein kleineres Einkaufzentrum ist. Um diesen Platz, eigentlich auch im Rest des Viertels, stehen viele neue, hoch moderne Hochhäuser, die einen an Frankfurt am Main erinnern. Dass Mailand stark vom Design geprägt ist, spiegelt sich auch hier wieder. Es kam mir fast schon so vor, als würde ich mich in einer Stadt der Zukunft befinden. Als ich dort war, waren einige Gebäude noch im Bau, gerne würde ich sehen, wie diese jetzt aussehen.

Zurück im Hotel, mussten wir leider auch schon abreisen: mit der Metro vom Hotel zur Bushaltestelle, mit dem Bus eine Stunde zum Flughafen, mit dem Flugzeug nach Düsseldorf und von dort aus zurück nach Hause.

Mailand, wir sehen uns ganz sicher noch mal wieder!

 

 

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